Wir vom »Unentdecktes Land« e.V. in eigener Sache:

 

Wir brauchen ISOR!

 

Für den Erhalt und die Stärkung eines in Ost wie West einzigartigen antifaschistisch-demokratischen Massenverbandes

 

Am 7. November 2016 verweigerte das Bundesverfassungsgericht die Annahme der Beschwerden, die dort unter anderem gegen den Missbrauch des Rentenrechts als Strafrecht, die unter anderem gegen die tägliche Diskriminierung von DDR-Bürgern durch den Staat BRD und die damit einhergehende Verletzung der im Grundgesetz notdürftig fixierten demokratischen Grundrechte eingereicht wurden.

 

Sicher mag bei Manchem darauf ganz unüberrascht ein »Was haben die denn erwartet?« und »Hätte man sich ja vorher denken können!« erklingen.

 

So verständlich diese Reaktion auch erscheinen mag, gerade in diesem Staat, mit gerade diesen täglichen Erfahrungen mit einer permanent bis heute wütenden Annexion – diese Reaktion ist falsch, sie ist kontraproduktiv, sie ist zu korrigieren!

 

Vor Gericht sein Recht erstreiten zu können, ist ein Recht, für das gerade in der deutschen Geschichte viel Blut vergossen werden musste. Dieses schwer erkämpfte Recht nicht immer auch in Anspruch zu nehmen, heißt, es vergammeln zu lassen und denen Raum zu geben, die schweißtreibend an der Abschaffung der wenigen  demokratischen Rechte arbeiten, die uns in diesem Staat noch bleiben.

 

Werkzeuge, die nicht in Gebrauch sind, rosten, und wenn demokratische Rechte verrosten, dann rieselt es braun von der Decke!

 

ISOR hat von Anfang an den unendlich schweren Weg beschritten, auf der Bühne des bürgerlichen Rechts eben nicht nur die Rechte ihrer Mitglieder zu verteidigen, sondern damit die Rechte aller Bürger der DDR. Mit dem Streiten vor den Gerichten wurde es der herrschenden Klasse ein gutes Stück schwerer, die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit im sogenannten Anschlussgebiet vergessen zu machen.

 

Dieser Kampf bis vor das Bundesverfassungsgericht, liebe Leute, war nicht weniger als die Umsetzung dessen, was Max Reimann 1945 zum Grundgesetz sagte:

 

»Es wird jedoch der Tag kommen, da wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen werden, die es angenommen haben!«

 

Respekt und Dank für Euren Kampf, Genossen, es war richtig, an dieser Front zu streiten.

 

Und noch etwas möchten wir unseren Freunden von ISOR sagen:

 

Schaut Euch trotz all dem Zorn, all der Enttäuschung, wenigstens eine Sekunde in Ruhe um und auf das, was ihr in diesen schweren Jahren nach der Zerschlagung der DDR geschaffen habt! Einen antifaschistischen Massenverband, wie es in deutschen Landen keinen zweiten gibt, ein Kind der DDR, geboren in ihren Trümmern. Ein Verband von vielen Rentnern, Älteren und Alten, der doch aber im Vergleich zu seinen vorsintflutlichen Feinden rüberkommt wie ein bockiger Rotzbengel mit roten Sommersprossen im frechen Gesicht.

 

An wie vielen anderen Fronten außer der juristischen muss heute gestritten werden! Und an wie vielen anderen Fronten stritt und streitet ISOR! Unzählige Publikationen, Aktionen und Veranstaltungen, und bloß und nicht zuletzt die solidarische Unterstützung anderer, wir vom »Unentdecktes Land« e.V. können ein Lied davon singen!

 

Ein starker Freund an der Seite seiner Freunde sein – auch das ist ISOR.

 

Ein riesiger bundesdeutscher Medienapparat, der seit 25 Jahren auf unsere Köpfe hämmert, eine Klassenjustiz, die von jenen faschistischen Richtern geprägt ist, die ohne Bruch in der BRD wieder in Amt und Würden kamen – all das konnte und kann bis heute nicht verhindern, dass sich tausende Angehörige der bewaffneten Organe der DDR in einem Verband zusammenfinden und mit einer Stimme Nein sagen zum Umgang mit der Geschichte der größten Errungenschaft der deutschen Arbeiterklasse, nein sagen zum Umgang mit denen, die sie aufbauten und in ihr für den Frieden wirkten! Wenn das kein Grund für Zuversicht ist, für uns ist er es allemal! Ob an juristischen Frontabschnitten oder anderswo, macht weiter so, denn wir brauchen ISOR!

 

Unentdecktes Land e.V.


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